Seit alters her sind geschmiedete Kupferbleche bestens dazu geeignet, sakrale und profane Gebäude von besonderem Rang über Jahrhunderte hin gegen schädliche Witterungseinflüsse zu schützen. Meist verwendete man früher für Dacheindeckungen kleinformatige Blechkassetten, die mit doppelt gefalzten Längs- und Querfalzen miteinander verbunden wurden. Dieses bewährte Falzsystem stellt bis in die heutige Zeit hinein den Stand der Technik im Flaschnerhandwerk dar. Befestigt werden die Blechdächer mit Haften, Blechlaschen, die in die Aufkantungen der Scharen mit eingefalzt werden. Die Verankerung zum Untergrund, der meist aus einer hölzernen Schalung besteht, erfolgt mit Nägeln, heute oftmals mit Schrauben. Ebenso finden sich an historischen Kupferdächern Nietverbindungen mit sog. Rollnieten, schmalen Blechstreifen, die zu einer Schnecke aufgerollt wurden und so den Niet bildeten. Die im Schmiedevorgang hergestellten Kupferplatten erhielten durch ihre handwerkliche Erzeugung eine ganz charakteristische Oberfläche mit geringfügigen Unebenheiten, die aber nur aus der Nähe zu erkennen sind. Fertig verlegte Blechflächen weisen oftmals eine sogenannte Kissenbildung auf, d. h. die einzelnen Kassetten sind in sich leicht nach oben gewölbt. Dadurch entstanden Dachlandschaften mit einer einzigartigen lebendigen Struktur und Rhythmik, wie sie mit gewalzten Blechen, die seit ungefähr 1900 Verwendung finden, nicht zu erreichen sind. Auch die Patina trägt zum ästhetischen Gesamtbild des Bauobjekts bei. Sie ist über die Jahrhunderte hinweg zu einer stabilen Passivschicht herangewachsen und lässt praktisch keine weitere Zersetzung des Kupfers mehr zu.









