Die sogenannte Hofküche ist Teil der Landshuter Stadtresidenz, dem ersten bedeutenden Renaissancebau nördlich der Alpen. Sie wurde um 1568, etwa 30 Jahre nach dem Italienischen Bau fertiggestellt und bis 1602/03 als Badehaus genutzt. Bei einem Umbau um 1780 wurden nach Entkernung des Gebäudes eine Mittelstütze und das Kappengewölbe eingebaut. Der Dachstuhl wurde dabei großteils wiederverwendet, wie dendrochronologische Befunde zeigen. Das Zeltdach des Bauwerks hat einen annähernd quadratischen Grundriss (ca. 13,0m x 11,5m Seitenlänge) und eine geringe Dachneigung von ca. 13 Grad. Es wurde 1780 neu mit Kupferblech eingedeckt, als Tafeldeckung mit doppelten Steh- und Liegefalzen ausgeführt. Die Kupfereindeckung von 1780 ist mitsamt den Regenrinnen (teilerneuert), Rinnenkesseln und Rinnenhaltern in großen Teilen erhalten. Sie weist lediglich zahlreiche Reparaturen auf. In der südlichen Dachfläche sind einige Scharen erneuert, die farblich und hinsichtlich ihrer Größe abweichen. Der Anschluss des Hofküchendachs zum Dach des östlichen Baukörpers sowie die Verwahrung des Kamins wurde in jüngerer Zeit in Kupferblech erneuert. Das Metalldach der Hofküche ist ein wichtiges Zeugnis der Kupferblecheindeckungen, nahezu singulär im Bereich der profanen Bauten. Bei der Ausführung der Restaurierungsarbeiten ist daher der Substanzerhalt oberster Grundsatz.
Die hölzerne Dachkonstruktion mit der Kupferblecheindeckung wird für die Sanierungsmaßnahmen am Bauwerk mit entsprechenden Zugvorrichtungen in einer Gerüsteinhausung nach oben abgehoben. Die Instandsetzung der hölzernen Dachtragkonstruktion muss unter größtmöglichem Erhalt des Kupferbleches vorgenommen werden. Die Zimmererarbeiten sind aus diesem Grund weitestgehend von unten, ohne eine Abnahme oder Öffnen der Dachhaut, vorzunehmen. Ein enger fachlicher und kollegialer Austausch und eine gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Gewerken sind unumgänglich.





















